Erfolgreiche Cloud-Migration: Die Applikation steht im Mittelpunkt

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Erfolgreiche Cloud-Migration: Die Applikation steht im Mittelpunkt

Der Nutzen der IT steckt in den Anwendungen. Das gilt auch für Cloud-basierte IT. Cloud-Transformation sollte deshalb immer die Applikationen in den Mittelpunkt stellen. Agiles Vorgehen in kleinen Schritten und konsequente Governance sind die weiteren Erfolgsfaktoren.

Für IT- und Business-Verantwortliche bringt das wachsende Angebot an leistungsfähigen, hoch skalierbaren Cloud-Infrastrukturen neue Chancen, aber auch Herausforderungen mit sich. Denn zum einen ist der Markt immer schwerer zu überschauen, zum anderen verstellen die zahllosen neuen Möglichkeiten in der Cloud nicht selten den Blick auf die eigene Anwendungslandschaft mit ihren Besonderheiten. Verantwortliche für Cloud-Projekte sollten daher von Anfang an den Fokus der Transformation auf die Anwendungen richten. Nur so können sie den maximalen Nutzen der Cloud für ihr Unternehmen erreichen.

Agiles Vorgehen sorgt für schnelle Erfolge

Die Erfahrung zeigt: Für eine erfolgreiche Cloud-Transformation empfiehlt sich ein applikationsbasiertes Vorgehen in kleinen Schritten: von der Analyse der bestehenden Anwendungen über die Definition individueller Transformationsszenarien bis zur erfolgreichen Umsetzung. Mit agilen Methoden können Unternehmen dabei einzelne Anwendungen priorisiert transformieren, um Quick Wins zu realisieren, und gleichzeitig sicherstellen, dass für jede Anwendung der optimale Transformationspfad gefunden wird. Dabei müssen alle Beteiligten sich für jede einzelne Anwendung klarmachen, wo sie stehen und wohin sie wollen.

Das ist eine Herausforderung, deren Umfang oft unterschätzt wird. Schließlich gibt es in vielen Unternehmen und Behörden eine drei- bis vierstellige Anzahl von Anwendungen, die sich in vielerlei Hinsicht unterscheiden: Einige sind gerade erst implementiert, andere laufen seit Jahrzehnten unverändert. Wieder andere werden permanent überarbeitet, obwohl sie kaum jemand nutzt. Um alle Anwendungen nach dem jeweils besten „Fahrplan“ in die Cloud zu bringen, braucht es eine konsequente Governance, also die Steuerung und Verwaltung der Rahmenbedingungen für eine Cloud-Nutzung mit Unterstützung durch Cloud-Experten, die auch die Business-Anforderungen des Unternehmens verstehen.

Jede Applikation im Zusammenhang betrachten

Die Optionen für die Transformation sind vielfältig und ändern sich stetig, sodass oft selbst gestandene IT-Entscheider mit den vielen Optionen nichts anzufangen wissen und falsche Entscheidungen treffen. Anwendungen nur als „Workload“ im Hinblick auf den Bedarf an CPU-, RAM- und Speicherressourcen zu betrachten bringt wenig. Genau das aber geschieht häufig, wenn Cloud-Anbieter und Berater sich vor allem auf die IT-Infrastruktur konzentrieren. Die Praxiserfahrung von Materna aus vielen Cloud-Projekten mit Kunden zeigt: Jede Applikation sollte im Zusammenhang gesehen werden.

An erster Stelle sollte dabei die Frage nach dem Nutzen stehen. Darüber hinaus bieten sich mehrere Hundert Einzelkriterien in unterschiedlichen Kategorien an, um die Transformationsbedürftigkeit und -fähigkeit von Anwendungen zu beurteilen. Technische Daten, Workflows und Geschäftsanforderungen spielen hier ebenso eine Rolle wie die Klassifizierung nach Sicherheitsstufen, Nachhaltigkeitsaspekten, wie etwa der Energiebedarf einzelner Applikationen, oder Datenschutzvorgaben. Nicht zu vergessen: die Abhängigkeiten zwischen Anwendungen.

Materna hilft, diese Zusammenhänge und den Nutzen zu erkennen: auf der Basis jahrzehntelanger Erfahrung als IT-Dienstleister sowie als Cloud-Pionier der ersten Stunde und mithilfe eines standardisierten Verfahrens, das Hunderte Einzelkriterien prüft, um für jede Applikation das optimale Transformationsszenario zu finden.

Potenziale der Cloud analysieren und verstehen

Vor der Reise in die Cloud ist eine gute Vorbereitung wichtig. Dazu gehören zum Beispiel die eigene Positionsbestimmung im Cloud-Reifegrad und die Erstellung relevanter Business Cases für die Cloud. Unterschiedliche Kenntnisstände zu Cloud-Technologien und ihre Auswirkungen zwischen Abteilungen stellen eine Herausforderung bei der Umsetzung dar. Was genau bedeutet der Weg in die Cloud aus Sicht von Security, Governance und Compliance? Wie kann ein Cloud-Framework dabei helfen? Welche Auswirkungen hat das auf den Betrieb? Und schließlich bringt die Reise in die Cloud auch einen Kulturwandel mit sich, den Sie aktiv gestalten müssen.

Analysen automatisieren

Angesichts der Vielzahl von Anwendungen in den meisten Unternehmen empfiehlt es sich, die Analyse der Applikationen so standardisiert und automatisiert wie möglich vorzunehmen. Dabei helfen spezielle Discovery-Tools. Sie werden teilweise kostenfrei von den Cloud-Providern bereitgestellt. Allerdings sind sie zumeist nur auf die infrastrukturspezifischen Details ausgerichtet. Um die vorhandenen Anwendungen so effizient und effektiv wie möglich zu machen, empfiehlt sich darüber hinaus der Einsatz von bewährten IT-Service-Management-Werkzeugen.

Je nach Bedarf und Compliance-Anforderung des Unternehmens analysieren sie die Anwendungslandschaft des Kunden, scannen Netzwerke und untersuchen die Abhängigkeiten: Welche Anwendungen kommunizieren miteinander? Auf welchem Weg, wie oft und wann? Welche Informationen werden ausgetauscht und in welchen Formaten? Am Ende dieser Analyse steht eine detaillierte Übersicht von Empfehlungen, welche Anwendung wie und wann transformiert werden sollte. Dafür bietet sich die Zuordnung zu vordefinierten Transformationsszenarien an (Siehe Abb. 3.2). Das Know-how in der Identifikation von Anwendungen für unterschiedliche Transformationsszenarien entscheidet mit darüber, wie schnell und zuverlässig Unternehmen konkrete Quick Wins erreichen, die auf die Unternehmens- und IT-Strategie einzahlen. Dabei hat „quick“ nichts mit „dirty“ zu tun. Und auch nicht mit klein. Wenn zum Beispiel eine modernisierungsbedürftige CRM-Datenbank durch einen entsprechenden Cloud-Service ersetzt wird, kann das gleich mehrere Quick Wins auslösen: die Vereinfachung der zentralisierten Pflege der Kundendaten bei gleichzeitiger Steigerung der Datenqualität. Der wegfallende Aufwand für die Pflege der maroden Datenbank entlastet das wegen des Fachkräftemangels unterbesetzte IT-Team. Und wenn der Cloud-Dienstleister sein Rechenzentrum ausschließlich mit Ökostrom betreibt, verbessert das die CO2-Bilanz des Unternehmens nachhaltig.

Für jede Anwendung das passende Szenario Abbildung 3.2. Quelle: AWS

Nachhaltiger dank Cloud

Generell bietet Cloud-Computing Unternehmen die Chance, energie- und ressourceneffizienter zu arbeiten, wie eine Untersuchung des Borderstep-Instituts gezeigt hat. Allerdings kommt es auch hier auf die Betrachtung der einzelnen Anwendung an. Mit modernen Serverless Technologien beispielsweise lässt sich der Energiebedarf wenig genutzter Anwendungen in der Cloud reduzieren. Doch wenn der bislang dafür verwendete Server für andere Anwendungen ohnehin weiterbetrieben werden muss, lohnt sich der Umstieg unterm Strich auch für das Klima nicht.

Auch bei der Frage, wie viel Redundanz eine Unternehmens-IT braucht, wird die Nachhaltigkeit zukünftig eine große Rolle spielen. Denn zum einen muss bei Weitem nicht jede Anwendung rund um die Uhr verfügbar sein. Zum anderen benötigen Applikationen in der Cloud nicht die gleichen Mechanismen wie On-Prem-Installationen, um die Verfügbarkeit zu erhöhen. Die Herausforderung bei der Cloud-Transformation besteht hier darin, unterschiedliche Interessen abzuwägen und mit konsequenter Governance die für das Unternehmen insgesamt ökonomisch und ökologisch sinnvollste Variante zu realisieren. Darüber hinaus können Unternehmen beim Erstellen ihrer CSR-Berichte und CO2-Bilanzen von speziellen Cloud-Anwendungen profitieren.

Die Applikation steht im Mittelpunkt

Transformation erfordert IT- und Business-Know-how

Je nach Applikation und Transformationsszenario ergeben sich unterschiedliche Aufgaben, die während der Transformation der jeweiligen Anwendung zu lösen sind. Bei der Migration einer Anwendung in die Cloud kommt es darauf an, den passenden Service für die jeweilige Applikation zu finden. Gibt es ein spezifisches SaaS-Angebot, das alle Anforderungen erfüllt? Auch und gerade im Hinblick auf IT-Security und Compliance? Oder ist der Mehrwert höher, wenn mehrere Services als Paketlösung von einem Anbieter bezogen werden, auch wenn dabei einzelne Funktionen neu hinzuentwickelt werden müssen? Mit dem Wissen über die Möglichkeiten der Cloud allein lassen sich diese Fragen nicht beantworten. Vielmehr ist hier das tiefgreifende Verständnis für Prozesse und Anwendungen von Unternehmen und anderen Organisationen erforderlich, das erfahrene Dienstleister wie Materna mit ihren Anwendungen unterstützen.

IT-Sicherheit und Governance sind Schlüsselfaktoren

Egal, für welches Szenario sich ein Unternehmen bei einer Anwendung entscheidet: Erfolgskritisch ist neben der Auswahl bedarfsgerechter Lösungen die IT-Sicherheit während des gesamten Transformationsprozesses. Dazu gehört auch und gerade die laufende Anpassung der Security-Infrastruktur. Scheinbar geringfügige Veränderungen, wie etwa die Vernetzung eines Vertriebsbüros außerhalb der EU, können hier großen Handlungsbedarf auslösen. Daher gilt für die IT-Security wie für alle anderen Aspekte der digitalen Transformation: Die Veränderung endet nicht, wenn eine Applikation in die Cloud transferiert wurde. Cloud-Transformation bedeutet permanente Veränderung. Und die benötigt vor allem eine strikte Governance, damit bei allen Details, die im Laufe jeder Transformation zu berücksichtigen sind, das Ziel nicht aus den Augen gerät: digitale Geschäftsprozesse, die sich volatilen Märkten anpassen und dem Unternehmen beim Umsetzen seiner Strategie helfen.